Was ist eigentlich Workation?

Arbeiten an den schönsten Orten der Welt, am Schreibtisch mit Meerblick, Mittagspause am Strand. Ein neues Arbeitsmodell macht es möglich, mit dem normalen Job im Gepäck dorthin zu gehen, wo andere Urlaub machen. Es heißt „Workation“ und verbindet Arbeit und Urlaub so gekonnt miteinander, dass man sein Homeoffice an jeden Ort der Welt verlegen kann – solange ein paar Voraussetzungen, wie etwa eine stabile Internetverbindung, erfüllt sind.

Work(vac)ation – Arbeiten an den schönsten Orten der Welt

Die Wortkreation aus Work & Vacation steht für eine neue Art zu arbeiten, die dem Leitmotiv der 1970er New-Work-Bewegung „Orientiere dich an dem, was du wirklich willst“ neue Flügel verleiht:

Sich eine Umgebung schaffen, die effektives und kreatives Arbeiten ermöglicht, heißt heute nach zwei Jahren Turbodigitalisierung, sein Homeoffice theoretisch an jedem Ort der Welt betreiben zu können. Den kalten deutschen Winter gegen die warmen Meeresbrisen karibischer Strände zu tauschen und andere Länder mit einer Auswanderung auf Zeit tiefgreifender zu entdecken.

Arbeitsmodelle und -kulturen definieren sich im Zuge der Corona-Umbrüche rasend schnell neu – zu flexiblen New-Work-Verhältnissen etwa, die es nicht nur Freelancern ermöglichen, ihr Arbeitsrefugium zeitweise an die schönsten Orte der Welt zu verlegen.


Die Grenzen zwischen Arbeit und Urlaub verschwimmen

Die Grenzen von Arbeit und Urlaub verschwimmen bei Workations scheinbar und plötzlich scheint der Traum von Freiheit unter gesicherten Verhältnissen nicht mehr nur digital aufgestellten Freelancern möglich zu sein. Denn unter den richtigen Umständen können auch Angestellte das Arbeitsmodell der Workation für sich in Anspruch nehmen.

Dabei wirkt eine so positiv belegte Umgebung – die des Urlaubes nämlich – nicht nur inspirierend, sondern auch ungemein motivierend. Für das Urlaubsoffice ist im Prinzip jeder Ort denkbar – vom Haus am Meer über die abgelegene Berghütte oder in den flirrenden Metropolen dieser Welt.

Was die Unterkunft bieten muss, hängt von den individuellen Bedürfnissen ab, von persönlichen Gewohnheiten und Vorlieben. Während der eine am besten in Ruhe bei guten Lichtverhältnissen und mit zwei Bildschirmen arbeiten kann, braucht der andere nicht mehr als seinen Laptop und eine Liege am Strand. Die richtige Wahl des Workation-Ortes ist höchst individuell.


Digitalisierung: Gruppe der Workationers wird immer größer

Weniger individuell ist heute, wem die Möglichkeiten für eine Workation offenstehen: Während einst vor allem digitale Nomaden, Freelancer oder Blogger die typischen Workationers waren, sind heute die Grenzen fließender: Theoretisch können all diejenigen, denen ein Laptop, gutes Internet und Strom für ihre Tätigkeit ausreicht, Arbeitsurlaub machen. Vorausgesetzt natürlich, es bestehen keine weitreichenden Verpflichtungen zuhause, die sich nicht zeitweilig pausieren oder abgeben lassen.

Bei Angestellten muss auch noch der Chef „ja“ sagen und es müssen einige rechtliche Dinge geregelt werden – wie zum Beispiel das Sozialversicherungsstatus, den Aufenthalt als Entsendung des Arbeitgebers deklarieren, wenn es über vier Wochen Auslandszeit hinaus geht oder außerhalb der EU eine Arbeiterlaubnis einholen. Aber möglich sind Workations auch für Angestellte und das meist auch ohne übermäßig großen Aufwand für den Arbeitgeber. 


Workation, Digital Nomadism und Work & Travel nicht dasselbe

Nicht zu verwechseln ist die Workation dabei mit dem Modell Work & Travel. Denn hier reist man immer von Ort zu Ort, und nimmt dort immer neue Gelegenheitsjobs an, um so möglichst viel herumzukommen und die Reise mit den Arbeiten gegen zu finanzieren. Der Charakter einer Workation ist da ein anderer: Hier geht man seiner regulären Arbeit nach und bleibt meist am selben Ort, eine kleine Auswanderung auf Zeit. Und das ist auch der größte Unterschied zum Digital Nomadism. Denn hier leben die modernen Nomaden auch dauerhaft im Ausland.

Neue Reize, hervorragende Work-Life-Balance, ein Hauch von Abenteuer: Die besten Gründe für eine Workation

Vor der Arbeit in den sanften Wogen des Meeres treiben lassen, mittags auf der Veranda am Teint arbeiten und abends mit den neuen Bekannten ein paar Tapas in der netten Strandbar genießen … Das klingt doch deutlich besser, als sich vom Bett an den Schreibtisch zu schleppen, den ganzen Tag auf die winterliche Tristesse draußen zu starren und dann Überstunden zu machen, weil dank Corona nach Feierabend sowieso nichts mehr passiert, oder?


Für eine Workation sprechen viele gute Gründe:
  • Die neuen Reize, die man in seiner Wahlumgebung erfährt, bringen frischen Wind in eingefahrene Abläufe, lockern die Gedanken auf und bringen oft neue Sichtweisen in den Arbeitsprozess. Dies ist besonders hilfreich, wenn du dir auf deiner Workation kreative Aufgaben vorgenommen hast: Etwa die Entwicklung neuer Programme, eines Logos oder neuer Abläufe für dein Business gehen hier viel leichter von der Hand, weil die schöne Umgebung und die Freiheit inspirierend wirken.

     

  • Die Flexibilität, die der Urlaubsanteil und der generelle Charakter einer Workation mit sich bringen. Auch wenn du den Arbeitspart mit einer großen Portion Disziplin durchziehen solltest, ist der Sinn einer Workation, die starren Strukturen deiner normalen Abläufe zu durchbrechen. Sie helfen dir auf neue Wege und lassen dich die Schwere verlieren, die ein Arbeitsalltag oft hat. Du hast morgens Lust, einen schönen Lauf durch die umgebenden Olivenhaine zu machen und dich anschließend bei einem Sprung ins Meer abzukühlen? Dann mach es! Die Abläufe deiner Workation bestimmst du. Jedoch solltest du dir einen Plan machen, wie du deine Arbeit und deine Freizeit verbringen willst. Mache hier schon mal vorab den Test, welcher Arbeitstyp du bist.

     

  • Kontakte knüpfen und der Austausch mit anderen, die dir auf deiner Workation begegnen. Wer gemeinsam mit anderen zur Workation verreist, in einem Coworking-Space arbeitet oder ein Workation-Programm gebucht hat, wird viel Kontakt mit anderen freien Geistern haben. Gerade, wenn du sonst alleine arbeitest, wirst du von den Synergieeffekten profitieren, die durch die Ideen und den Austausch mit anderen entstehen. Dazu müssen sie nicht einmal unbedingt aus deiner Branche sein. Oft entstehen gemeinsame Projekte oder du erhältst wertvolle Tipps, auf die du sonst nie gekommen wärst.
  • Abenteuer und der Reiz des Endeckens: Ein wesentlicher Teil einer Workation ist das Abenteuer, der Reiz des Neuen. Eine Art Auswandern auf Zeit, nur ohne die Ernsthaftigkeit. Nach der Arbeit noch hinter der Unterkunft loslaufen und neue Winkel der Insel erkunden, tiefer in fremde Kulturen eintauchen, weil du mit der Zeit die Einheimischen kennenlernst. Und – das zeigt meine jahrelange Erfahrung – so auch Anteil an ihrer Kultur haben kannst. Du wirst wahrscheinlich eingeladen werden zu kochen, die schönsten Orte in der Umgebung kennenzulernen oder bei längeren Gesprächen interessante Einblicke in das Leben vor Ort erhalten. Natürlich kannst du auch alle Ausflüge machen, die für Touristen interessant sind und dir die Klassiker in der vollen Bandbreite reinziehen.
  • Was da nicht ausbleibt, ist eine Riesenportion Motivation. Auf dich wartet, je nachdem, welches Arbeitsmodell du auf deiner Workation verfolgen willst, vor, zwischen oder nach der Arbeit so viel Neues, Spannendes, dass du wie elektrisiert und voller Freude sein wirst. Die Abwechslung, die uns bei der Arbeit zuhause so oft fehlt, ist hier fester Bestandteil des Tagesprogramms. Die Qualität deiner Arbeit kann so ungeahnte Höhen erreichen und du aufs nächste Level kommen, weil der Grad der Entspannung zwischendrin so hoch ist.
  • Genau, und last but not least ist da noch der Entspannungsfaktor. Wenn du alles richtig machst, wirst du eine hervorragende Work-Life-Balance erfahren, die dich nachts besser schlafen, produktiver und entspannter sein lässt. Der Abstand zum Alltag mit all seinen lästigen Verpflichtungen fällt auf einer Workation weg. Je nachdem, wo du wohnst, musst du nicht Putzen und waschen, nicht oder seltener Kochen, bei guter Organisation im Vorfeld wenig Alltagskram regeln und fühlst dich mit dem vielen Spaß, den du in deiner Freizeit haben kannst, einfach frei.

Die wichtigste Grundlage für eine gelungene Workation ist eine gute Planung 

Jedoch gibt es auch ein paar Punkte zu beachten, damit die Workation auch wirklich entspannt wird und gut läuft. Ob es die Auswahl der richtigen Unterkunft für die individuellen Bedürfnisse ist oder die Kenntnis der Infrastruktur vor Ort – eine gute Planung hilft dabei, unnötige Probleme bereits im Vorfeld zu vermeiden und eine tolle und gewinnbringende Workation zu haben. Die 10 wichtigsten Tipps, damit es eine super Zeit wird, findest du hier. (Link kommt noch, dies hier ist eine Beta-Version). 

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Hast du schon eine Workation gemacht? Dann freuen wir uns, wenn du deine Erfahrungen in einem Kommentar mit uns teilst! 🙂